"Die Saat von Servas"
Die Idee zu Servas entstand aus einer Gruppe von Menschen verschiedener Nationalitäten, die Ende der 1940er Jahre eine Bewegung namens Peace Builders gründeten. Die Mitglieder der Gruppe waren tief berührt von den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs und wollten einen Beitrag zum Aufbau einer friedlicheren Welt leisten.
"Mit dem Ziel, gemeinsam mit anderen Friedensbewegungen aktiv für Frieden und soziale Gerechtigkeit zu arbeiten, kamen sie auf die Idee eines Work-and-Travel-Systems, das es Menschen verschiedener Nationen ermöglichte, auf eine rücksichtsvollere Art zu reisen, indem sie die Häuser von Gastgebern besuchten, die Gastfreundschaft anboten", schreibt Bob Luitweiler in seinem Buch The Seeds of Servas. Er war einer der Gründer von Peace Builders und jemand, der einen großen Beitrag zum Wachstum des Netzwerks geleistet hat.
Bob Luitweiler, einer der Gründer von Servas und Autor von The Seeds of Servas
Das Work-Study-Travel-System konzentrierte sich darauf, mutige Menschen kennenzulernen, die oft gegen schwerwiegende Widerstände arbeiten und eine bessere Welt aufbauen, indem sie mit lebenswichtigen Projekten in ihren eigenen Gemeinden beginnen. Die Peace Builders wollten aufgeschlossenen Menschen helfen, diese Oasen der Vernunft und Großzügigkeit kennenzulernen und das Gelernte bei ihrer Rückkehr in die Heimat anzuwenden.
Obwohl wir keine Pazifisten sind, hat Servas von Anfang an das Ziel verfolgt, die Grundlagen der Gerechtigkeit zu schaffen, die zu einer friedlichen Welt führen können
Bob Luitweiler, in The Seeds of Servas
Aus dem Netzwerk, das zur Verwirklichung der Ziele des Work-Study-Travel-Systems gegründet wurde, entwickelte sich Servas, um Menschen zu erreichen, die die gleichen Ziele verfolgen und bereit sind, Gleichgesinnte kostenlos zu beherbergen. Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Bewegung in einer Reihe von Ländern etabliert, in denen Menschen bereit waren, ihre Türen für andere Reisende innerhalb des Netzwerks zu öffnen.
"Obwohl Servas keine Pazifisten sind, war es von Anfang an ihr Ziel, die Grundlagen der Gerechtigkeit zu schaffen, die zu einer friedlichen Welt führen können", schreibt Bob Luitweiler in seinem Buch.
Auf der ersten internationalen Konferenz der Peace Builders in Hamburg 1952 wurde das Netzwerk und Programm in Servas umbenannt, was in der internationalen Sprache Esperanto "dienen" bedeutet. Die Konferenzdelegierten waren sich einig, dass sie einen Namen wollten, der internationaler ist als die vorgeschlagenen englischen Namen Peace Builders oder Open Doors.
Auf der Konferenz in Deutschland waren England, Dänemark und Deutschland offiziell vertreten. "Der Gedanke war, dass die Reisenden von ihren Gastgebern lernen würden, wie sie in ihren Heimatgemeinden effektiver an der Entwicklung von Programmen und menschlichen Beziehungen mitwirken können, die frei von der Saat des Krieges sind. Zu keinem Zeitpunkt hat jemand behauptet, dass die Entscheidung für Servas bedeutet, dass wir unser ursprüngliches Ziel der Friedensarbeit aufgeben würden", schreibt Bob Lutweiler in The Seeds of Servas.
1972, Servas nimmt seine Charta an
Zwanzig Jahre später verabschiedeten und unterzeichneten alle anwesenden nationalen Servas-Sekretäre auf einer internationalen Servas-Konferenz in Wetzlar im Juli 1972 das Dokument Statuten von Servas International (Corporation Charter).
Die Charta bildete den rechtlichen Rahmen für die finanziellen und administrativen Anforderungen von Servas International. Auf der Konferenz in Wetzlar wurde eine Reihe von Personen gewählt, um die Ämter der internationalen Körperschaft zu besetzen und die Aufgaben von Servas International wahrzunehmen.
Im Laufe der Jahre wurde die 1972 verabschiedete Satzung immer wieder modernisiert. Die aktuelle Satzung wurde auf der Generalversammlung von Servas International 2022 geändert und verabschiedet.
1973, Anerkennung bei den Vereinten Nationen
Seit 1973 hat Servas International einen beratenden Status als internationale Nichtregierungsorganisation (iNGO) beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der Vereinten Nationen. Der Beraterstatus ermöglicht es unserer Organisation, in den Räumlichkeiten der Vereinten Nationen in New York City (USA), Genf (Schweiz) und Wien (Österreich) aktiv zu sein.
Video-Interviews mit Bob Luitweiler
Du kannst dir einige Videointerviews mit Bob Luitweiler ansehen, der seit vielen Jahren die zentrale Figur bei Servas ist. Die Videos wurden von Seishiro Tomioka produziert und von Jay Tomioka / Servas Japan gedreht.
Die Schlüssel zu SERVAS, der Anfang
SERVAS - Ein Licht in der Dunkelheit, Teil 1
SERVAS - Ein Licht in der Dunkelheit, Teil 2
Vagabond College
Lies Bob Luitweilers eigene Geschichte über die Anfänge von Servas in The Seeds of Servas (PDF)
The Seeds of Servas ist auch ins Portugiesische übersetzt: As Sementes de Servas (PDF)